Auslandseinsatz
Der tropische Wirbelsturm IDAI fegte in der Nacht vom 14. März
um 23.30 UTC auf den 15. März 2019 in der Nähe von Beira City
im Zentrum von Mosambik über Land nach Westen.
Am 15. März 2019 um 00:00 UTC befand sich das Zentrum ungefähr 25 km nordwestlich des
Zentrums von Beira mit einer maximalen Windgeschwindigkeit von bis zu 167 km/h.
Der Zyklon brachte heftige Regenfälle und Winde in die Provinzen Sofala, Sambezia, Manica
und Inhambane. Die Stadt Beira in der Provinz Sofala im Zentrum von Mosambik verlor
die Kommunikation. Der Wirbelsturm hat in Beira und den umliegenden Gebieten zu Tod
und erheblichen Schäden an der Infrastruktur geführt.
Am 20. März 2019 erklärte die Regierung von Mosambik den Ausnahmezustand und bat um
internationale Hilfe.
Am 22. März 2019 entsandte die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk ein Erkundungsteam, bestehend
aus eine Teamleader SEEWA (Jens-Olaf Knapp) und einem Logistics Officer (Thomas Wiedemann)
über Lissabon/Portugal nach Maputo/Mosambik weiter nach Beira/Mosambik.
In Maputo/Mosambik angekommen nahmen die beiden Führungskräfte erste Verbindungen zur Deutschen
Botschaft auf. Noch am selben Tag nahmen beide Helfer an einem Water/Sanitation and Hygiene (WASH)
Meeting in der Nähe der Botschaft teil. Hier konnten erste Kontakte ausgetauscht werden und die
Lage eingesehen werden.
Die Lage an sich in Mosambik ist noch unzureichend erkundet, da viele Gebiete nicht erreicht
werden können. Zum einen sind weite Landstriche unter Wasser oder die Gegenden können per
Kraftfahrzeug nicht erreicht werden (weggespülte Straßen und Brücken).
Gegen Abend verlegt das Team per Flugzeug nach Beira/Mosambik. Dort gelandet wurden wir von
zwei Mitarbeiterinnnen der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in
Empfang genommen. Auch hier folgten ein erster Erfahrungsaustausch. Auf Grund der Nacht konnten
keine weiteren Maßnahmen getroffen werden und es stand die erste Nacht in Mosambik in einem Hotel
ohne Strom und Wasser an.
Am Folgetag verlegten wir zum Flughafen in Beira. Dort wurde ein OCHA (Office for the
Coordination of Humanitarian Affairs) eingerichtet und wir meldeten uns offiziell als THW
persönlich an.
Es schlossen sich sogleich unterschiedliche Besprechungen im Bereich WASH und Logistic an.
Bereits am Nachmittag sollte die Frachtmaschine mit der Einsatzausstattung des THW, zwei
Trinkwasseraufbereitungsanlagen WTC 5000 und einer autarken Campausstattung in Beira
ankommen. Hier wurden entsprechende Vorbereitungen getroffen, damit ein schnelles Entladen
der Frachtmaschine Iljuschin 76, ein geregelter Transport zu einer Lagerstätte oder direkt in
ein Einsatzgebiet und die offizielle Einfuhr nach Mosambik abgearbeitet werden können.
Am selben Abend traf auch das 11köpfige Einsatzteam in Beira ein. Nun kam uns wieder die Nacht
dazwischen, so dass erst am nächsten Tag weiter gearbeitet werden konnte. Verlegung des Materials
in den Hafen und die Mannschaft übernachtete etwas beengt im selben Hotel wie das Erkundungsteam
in der vorhergehenden Nacht, abermals ohne Strom und Wasser.
Am 26. März 2019 verlegte die gesamte Mannschaft nach Nhangau in den Hof einer Schule auf welchem
ohne Verzögerungen die beiden großen Sattelkraftfahrzeuge abgeladen, die Base of Operations
aufgebaut und zeitgleich eine Trinkwasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen wurde.
Um 23:23 Uhr wurde das erste Trinkwasser produziert. In den Folgetagen wurden zig Tausende Liter
Trinkwasser aufbereitet und der notleidenden Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Im Bereich
des Einsatzortes des THW waren ca. 12.000 Menschen von der Katastrophe direkt betroffen.
Die Base of Operations (BoO) wurde täglich verbessert und die Trinkwasserproduktion kam nicht
ins Stocken. Trinkwasserbrunnen, welche bisher genutzt worden waren, wurde erhoben, Proben
genommen und Pumpanlagen erkundet. Bereits nach wenigen Tagen konnten die ersten Brunnen nach
einer Desinfektion wieder genutzt werden und auch die Pumpanlagen wurden durch die Brunnenexperten
der SEEWA repariert.
Die Anzahl der reparierten Brunnen steigerte sich von Tag zu Tag, nachdem das notwendige
Ersatzmaterial käuflich erworben werden konnte.
Ein erfolgreicher und interessanter Einsatz ging für Thomas Wiedemann am 06. April 2019
zu Ende. Die Einsatzteams der SEEWA wurden bereits ausgetauscht. Der Einsatz endet voraussichtlich
Ende Mai 2019.
(07.04.2019)
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